Kathrin, Viktor und Christoph lernten sich bei der graphischen Gestaltung einer wissenschaftlichen Publikation kennen. Als der Krieg in der Ukraine begann, brachte der Besuch einer Ausstellung des Streetart Künstlers JR sie auf die Idee für das Projekt Make Europe Not War. Vielen Dank, JR!
Kathrin ist Wissenschaftlerin und hat in Deutschland, Peru, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden gelebt und gearbeitet. Derzeit lebt sie zusammen mit ihrem Sohn Leo und ihrem Mann Matthias in Österreich, nahe der Grenzen zu Italien, Deutschland und der Schweiz. Aufgewachsen an der deutsch-französischen Grenze, ist sie immer Grenzgängerin geblieben. Hier ist der kulturelle Austausch tief in der DNA der Menschen verankert. Hier treten die Wunden der europäischen Vergangenheit offen zutage und man (er)lebt die Herausforderung der Versöhnung und Integration, das Wechselspiel der Kulturen und die Chancen unserer Vielfalt für die europäische Zukunft.
Viktor wurde in der Ukraine geboren, hat aber die Hälfte seines Lebens als Akademiker in Großbritannien verbracht – genug Zeit, um den englischen Humor und Marmite schätzen zu lernen. Dann brach der erste Krieg im Europa des 21. Jahrhunderts aus, und über den Schmerz der ersten Wochen wurde ihm klar, dass die Ukraine noch immer seine Heimat ist. Würde er noch in der Ukraine leben, müssten seine beiden Söhne im wehrpflichtigen Alter jetzt Waffen tragen. Er wollte etwas tun, um Millionen von ukrainischen Söhnen und Töchtern zu helfen. Das Land, in dem das geografische Zentrum Europas liegt und das derzeit die europäischen Werte verteidigt. Seine ukrainischen Freunde schlossen sich dem Projekt sofort an und begannen, Graffiti auf die Ruinen der ukrainischen Städte Bucha, Irpin, Borodyanka und Invankiv zu malen.
Als Christoph Luchs vor mehr als 10 Jahren vor einem russischen Gericht erklärte, dass er seine adoptierten Zwillinge im Geiste der Freiheit und des kulturellen Brückenschlags erziehen würde, hätte er sich nicht träumen lassen, dass ein europäisches Land einen Krieg gegen ein anderes beginnen würde. Der Grafikdesigner und Dozent hat in Deutschland und Großbritannien studiert. Er lebt und arbeitet in Marburg. Inspiriert von englischen, französischen und spanischen Kreativen sucht er mit digitalen Medien nach sozialen Aufgaben wie dem Forum Anja Niedringhaus in Erinnerung an die deutsche Kriegsfotografin. So ist es für ihn eine Ehre, das MENW Projekt für Europa zu gestalten.